01.02.2024

Ein Bündnis für Demokratie und Toleranz

Warum die Bürger-Stiftung Stormarn eine Selbstverpflichtung als Bekenntnis zu Vielfalt und Freiheit unterzeichnet hat und wie Ehrenamtliche dies im Kreis mit Leben füllen. Auch der Vorstand der Bürger-Stiftung Stormarn will ein Zeichen setzen für Demokratie, Vielfalt und Freiheit.

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„Die immense Beteiligung der Bürger an den Demonstrationen gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus machen Mut“, sagt Ralph Klingel-Domdey. Auch der Vorstand der Bürger-Stiftung Stormarn wolle ein Zeichen setzen für Demokratie, Vielfalt und Freiheit. Und zwar so, „wie es die Selbstverpflichtung des Bündnisses der Bürgerstiftungen Deutschland vorsieht, die wir schon 2018 unterzeichnet haben“, sagt der Vorstandsvorsitzende Ernst-Jürgen Gehrke. 

Nach den Enthüllungen über verfassungsfeindliche Bestrebungen im Land gelte es, demokratische Grundwerte zu verteidigen. Mit Forderungen nach einer massenhaften Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund sei eine Grenze überschritten worden. Da Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege beim Neujahrsempfang der Stadt nun noch einen Fall von menschenverachtenden E-Mails und Drohungen gegen einen Stadtverordneten bekannt gemacht hatte, sei es an der Zeit, auch als Stiftung Stellung zu beziehen.

„Müssen Stellung beziehen“

Der Vorstand der Bürger-Stiftung Stormarn setzt ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Freiheit (Fotos Timon Kronenberg).

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Ernst-Jürgen Gehrke

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Michael Ringelhann

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Annika Grothe

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Ralph-Klingel-Domdey

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Uwe Sommer

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Die Selbstverpflichtung des Bündnisses Bürgerstiftungen trägt die Überschrift „Demokratie denken, gestalten, leben“. Die Zusammenschlüsse der ehrenamtlich Engagierten verstehen sich als zivilgesellschaftliche Akteure, die vor Ort das Gemeinwesen und Miteinander gestalten und weiterentwickeln. „Basis unseres Handelns sind unsere jeweiligen Satzungen und die demokratischen Grundwerte, ohne die bürgerschaftliches Engagement, Mitbestimmung und -gestaltung nicht möglich sind“, heißt es weiter. „Mit dieser Selbstverpflichtung setzen wir ein Zeichen für Demokratie und ein menschenwürdiges Miteinander; für Toleranz und Vielfalt, gegen Hass, Intoleranz, Diskriminierung und Rassismus. Demokratie ist ein Wert, der immer neu errungen und verteidigt werden muss.“

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Hintergrund der Erklärung sei „ein Wanken demokratischer Grundwerte, der Aufstieg von Autokraten, Populisten und Rechtsextremen“ sowie die Verrohung des gesellschaftlichen Diskurses. „Twitter-Pöbeleien, Fake-News, populistische Zuspitzungen – der öffentliche Meinungsaustausch ist vielfach respektlos geworden.“ Es gebe „beleidigende Stimmungsmache und rassistische Hetzereien. Diese Tendenzen nehmen wir nicht schweigend hin, sondern machen uns für die Grundwerte unserer Gesellschaft stark, für ein freiheitlich, demokratisches Miteinander“, so der Wortlaut der Selbstverpflichtung.

„Wir alle tragen diese Erklärung mit voller Überzeugung mit“, sagt Uwe Sommer, Geschäftsführer des Kreisjugendrings Stormarn und seit Gründung der Bürger-Stiftung Stormarn Mitglied des Vorstandes. Sommer weist in diesem Zusammenhang auf ein Demokratieprojekt hin, dass die Stiftung von Beginn an mit 65.000 Euro unterstützt hat. In der Kinderstadt Stormini kommen einmal im Jahr mehr als 250 Kinder für eine Woche in einer Zeltstadt zusammen. Sie wählen einen Bürgermeister, arbeiten als Klempner, Bäcker oder Postbote – tragen Verantwortung für andere als Sanitäter, Suchtberater oder Politiker. Ralph Klingel-Domdey: „So lernen die jungen Bürger, wie wichtig gesellschaftliche Strukturen und soziales Engagement sind. Sie üben den Diskurs mit anderen. Sie lernen, mit Kritik umzugehen, eigenes Handeln zu hinterfragen und andere Meinungen zu tolerieren — etwas, das in der Welt mancher Erwachsener leider verloren gegangen ist.“

Zum Vorstand der Stiftung, unter deren Dach sich inzwischen mehr als 300 Frauen und Männer aus mehreren Städten und Gemeinden ehrenamtlich engagieren, zählen auch Michael Ringelhann, der Vorstand der Sparkasse Holstein, und die Juristin Annika Grothe aus Trittau. Die Sinnhaftigkeit von Stormini beschreiben sie unisono so: „Das Leben in der Kinderstadt liefert den Heranwachsenden nachhaltig Einsichten in die Bedeutung von Regeln, Rücksichtnahme und Respekt - es ist ein tolles Demokratieprojekt.“ Zum Thema Integration ergänzt Michael Ringelhann: „Vorbildcharakter hat auch der Einsatz der Ehrenamtlichen der Bürgerstiftung Trittau unter unserem Dach. Denn im Café International wird durch die Begegnung von Stormarnern mit Geflüchteten Toleranz gelebt. Das finde ich wunderbar.“

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